Selbstschutz (u.a. fuer Frauen):

SCHLUSS MIT DER ANGST - WEHREN SIE SICH

Sexualverbrecher, die in Parks und Hauseingängen lauern. Einbrecher, die brutal auf Menschen losgehen. Straßendiebe, die sich mit Gewalt nehmen, was sie haben wollen...

Es trifft sie auf den Strassen in Parkanlagen, in Tief- oder Hochgaragen, auf Bahnhöfen, auf Einkaufsfahrten, sogar im eigenen Schlafzimmer (Einbruch). Die verprügelt- und geschändeten Frauen flüchten in Frauenhäuser. Wer soll uns denn vor Gewalt schützen? Wegsehen ist heute immer noch bequemer als einmischen.

Die meisten würden sich am sichersten fühlen, wenn sie sich selbst verteidigen könnten. Aber wer schafft es schon, aus einer zögerlichen Frau in kurzer Zeit eine Vollblut-Kriegerin zu machen ? Wer sich Gefahren stellt, muss sich sehr gut vorbereitet haben, muss kühl, selbstbewusst, körperlich fit, vor allem aber bereit sein, jemandem empfindlich weh zu tun. Sicherheit, so der Experte, fängt im Kopf an. Wer nicht bereit ist, das Tier in sich rauszulassen, Brutalität mit Brutalität zu beantworten, hat schon verloren. Ein Fingerstich in die Augen ist keine Ohrfeige. Trotzdem rät der Kampfsportler:

Setzen Sie sich gefährlichen Situationen möglichst gar nicht erst aus. Vermeiden Sie Konfrontationen, wo immer es geht. Als Frau heute im Dunkeln allein durch den Park zu joggen, ist nicht mutig, sondern tollkühn. Täter wollen Opfer - keine Gegner. Wer sich wehrt, ist kein Opfer mehr Allein in der Tiefgarage, auf der Strasse - die Schritte hinter Ihnen werden lauter. Keine Menschenseele weit und breit. Der Puls rast. Angst Wie lässt sich dieses furchtbare Gefühl bloss ausschalten ? Gar nicht.

Und das ist auch gut so. Angst zwingt zur Wachsamkeit, mobilisiert Atmung, Kreislauf, Muskeln für den wichtigsten Befehl des Gehirns: reagiere, handele, tu etwas- überlebe. Oft ist es schwer, die Panik niederzukämpfen, nicht kopflos zu werden. Wer dennoch cool bleiben und seine Chancen realistisch abwägen möchte, braucht Selbstvertrauen - und einen gesunden Menschenverstand. Natürlich darf man Gefahren nicht unterbewerten - aber das Mäuschen vor der Schlange braucht niemand zu sein. Niemand ist so hilflos, dass er von vornherein klein beigeben müsste.

Auch kleinere, leichtere, untrainierte Menschen können sich gerade machen, eine drohende Haltung einnehmen. Imponiergebährden, beeindrucken nicht nur in der Tierwelt. Scheinbar Schwächere können Täter mit Worten ablenken, sie beschimpfen, anbrüllen, mit Gegenständen bewerfen, ihnen etwas ins Gesicht schleudern. Noch besser, wenn sie sich körperlich wehren können.Weil sie es gelernt haben. Weil sie wissen, welche Schwachstellen der Angreifer hat und wie sie ihn blitzschnell ausser Gefecht setzen können. Täter wollen Opfer, keine Gegner. Tatsächlich so eine Statistik suchen die meisten der Angreifer nach massiver Selbstverteidigung das Weite. Jeder Mensch hat eine „Superwaffe": den eigenen Körper. Wird der richtig eingesetzt, erlebt mancher Täter sein blaues Wunder. „ Leider wehren sich Frauen oft nur halbherzig. Vielleicht weil sie Skrupel haben. Aber nichts ist schlimmer als die zaghafte Andeutung vom Wehren. Der Täter schlägt nur umso brutaler zurück.

Wer sich verteidigt, muss das gnadenlos tun. Meist genügen ein paar Tricks. Die müssen aber sitzen." Wie gut sie „sitzen" können, zeigt die für SIE entwickelte Selbstverteidigung. Das tut weh! Jede Frau, die sich körperlich wehrt muss auch die Schwachstellen ihres Angreifers kennen. * Die NASE: Ein Faustschlag- oder Handkantenschlag dagegen, kann das Nasenbein zertrümmern. Der Täter ist meist kampfunfähig. * Der KEHLKOPF: Ein gezielter Treffer führt zu vorübergehender Atemnot, sogar Ohnmacht. * Die HODEN: Ein Tritt mit derSchuhspitze, der Fußsohle, dem Knie: Der Täter klappt vor Schmerz zusammen. * Die AUGEN: Schmerzhaft mit Zeige-und Mittelfinger getroffen: Der Täter kann vorübergehend blind sein. * Der SOLARPLEXUS: (Nerv unter dem Brustkorb) Ein Schlag wirkt wie ein Elektroschock: Der Täter ist vorübergehend bewegungsunfähig. * Der MAGEN: Bei einem Schlag in den Magen sackt der Blutdruck plötzlich ab: 50 Sekunden, Zeit zum Wegrennen. * Die NIEREN: Bei einem Tritt gegen die Nieren kann es zum Kreislaufkollaps kommen. Sehr schmerzhaft. Womit wehren?

Es gibt eine Menge Hilfsmittel aus dem täglichen Gebrauch die jeder benutzen kann: Regenschirm, Spazierstock, Einkaufsbeutel, Kugelschreiber, Schlüsselbund, Buch, zusammengerollte Zeitung -Illustrierte, Stöckelschuhe, Handtasche, Riemen mit Schnalle, Haarbürste, Haarspray, usw. Wer sie mit Wucht gegen empfindliche Stellen gebraucht, kann den Angreifer für Momente kampfunfähig machen. Doch Vorsicht: Halten Sie die Regeln der Notwehr ein. Gilt sein Angriff nur ihrer Tasche, dürfen Sie ihm nicht mit dem Regenschirm in die Augen stoßen. Sie machen sich strafbar wegen Körperverletzung. Zuschlagen - das muss man erst mal können. Im Ernstfall müssen alle gelernten Schlag- und Tritt-Techniken mit äußerster Schnelligkeit und Präzision eingesetzt werden. Da dies aus verständlichen Gründen beim Trainingspartner nicht praktiziert werden kann, sollten Sie stumme Helfer bemühen.

Damit Sie in einer Notsituation nicht plötzlich abstoppen, gibt es zwei wichtige Methoden, die innere Sperre zu überwinden. Eine ist, sich den Angriff und die Verteidigung so bildhaft vor Augen zu führen, dass man im Ernstfall auch tatsächlich „durchschlägt". Bei der anderen helfen alltägliche „Trainingsgeräte", die Schlag- und Tritt-Kraft voll einzusetzen. Das ist zum Beispiel die Tageszeitung. Sie bietet an beiden Enden gehalten einen relativ harten Widerstand. Um Schlagtechniken üben zu können, wird sie zusammengerollt und vom Partner an einem oder beiden Enden festgehalten.

Ob Sie nun mit dem Fuß nach vorn, mit der Ferse nach hinten, mit der Faust nach oben schlagen, dieses Ziel ist geduldig. Hält der Partner die Zeitung nur an einem Ende fest und schwenkt sie herum, müssen Sie Ihre Treffsicherheit mit Schnelligkeit verbinden. Weiter: Das Kissen. Geübt wird daran hauptsächlich der Finger-Stich in Richtung Augenpartie. Ein Trainingspartner hält das Ziel in Kopfhöhe Sie stoßen mit Wucht hinein. Auch für den „Pressluftschlag" zu den Ohren des Angreifers (den man zum Beispiel bei der Verteidigung gegen eine Umklammerung von vorn einsetzen kann ) bietet sich ein Kissen hervorragend als weicher Puffer an. Es gibt noch viel mehr stumme Trainingspartner: Fersentritte oder Armstöße können Sie jederzeit auch an Sandsäcken, alten Autoreifen oder Zeltwänden üben. Denen tut das nicht weh.

Richtiges Training macht sicher. Und Sicherheit gibt Selbstvertrauen. Trotzdem: Ein paar Grundregeln sollten Sie schon beachten: Bei Gefahr jede Provokation vermeiden. Lieber die Szene verlassen. Reagiert der Bedroher auf verbale Zurechtweisung nicht, immer mit Angriff rechnen. Wichtig dabei: Müssen Sie um Ihr Leben fürchten, denken Sie nicht mehr an die Verletzlichkeit des anderen. Fahren Sie dann präzise und erbarmungslos aus, was Sie gelernt haben .